USV II bei der Doppelrunde in Halle

Zunächst ein paar Eindrücke vom Gesamtgeschehen. Bekannter Maßen bin ich kein Freund davon, für einen Termin auf Doppelrunde umzustellen. Dieses Mal hatten wir Heimrecht. Das gibt zusätzliche Optionen (Spieler können direkt von der Arbeit kommen oder das Fitspritzen fällt leichter). Dafür können wir uns bei Andreas Domaske bedanken. Ohne ihn hätten wir wohl reisen müssen.

Der Spielplan bot mit Merseburg vs. AEM II in der Schlussrunde ein direktes Duell um den Aufstieg und dazu zahlreich direkte Vergleiche im Abstiegskampf. Die Spitzenteams wackelten am Samstag allle. Gräfenhainichen und USV III konnten einige sehenswerte Gewinnpartien beisteuern. Merseburg kam in Überzahl nur zu einem 4-4 gegen den USC. Damiit gingen 7-9 punktgleich in die Schlussrunde, Köthen bleibt (mit blauem Auge) Tabellenführer. Es geht weiter mit Merseburg - AEM II, Gräfenhainichen - Köthen, Calbe - USC MD. Eigentlich unglaublich. Viel habe ich leider nicht mitbekommen. Angelockt von einem Rudel bewegte ich mich manchmal  kurz zu einem Brett. Die Partien wurden oftmals mit offenenm Visier ausgefochten. Calbe - USC trennten sich 4-4, Merseburg kam gegen AEM II völlig unter die Räder. Somit war für die Köthener der Weg frei zur Meisterschaft. Aber weit gefehlt. Beim Stand von 3-3 hatte Gräfenhainichen mit den letzten beiden Partien alle Optionen. Dass diese noch gekippt sind, mag für Köthen verdient sein nach den 2 denkbar knapp verpassten Meisterschaften in den Vorjahren. Mit Gräfenhainichen steigt nun die vielleicht beste Mannschaft des Wochenendes direkt ab!? Wirklich schade. Sie werden uns in der nächsten Saison beim Erarbeiten einer abwechslungsreichen Tabelle fehlen.

Nun zu meiner Mannschaft. USV Volksbank Halle II in der 5. Verbandsligasaison in Folge. Ich wurde in der Vergangenheit oftmals belächelt als ich einen 3. Platz als Erfolg gewertet habe. Vielfach schien dies eine Selbstverständlichkeit zu sein. Dafür gab es nun die Quittung. Höchstrafe eine Heim-Doppelrunde in Abstiegsgefahr angehen zu müsen. Die provozierte Demütigung durch denTabellenletzten hing natürlich noch nach. Unser Samstagsgegner, die TSG Calbe, stand nur 3 Brettpunkte hinter uns. Wir nutzten die Gunst des Heimvorteils und boten alles auf was laufen konnte. Die höhere Motivation trug schnell Früchte. Brett 1-4 hätte man teilweise wegen Passivität ermahnen müssen. Die halben Punkte wurden uns regelrecht aufgezwungen. Dafür räumten unsere 5-8 souverän 4 Siegpunkte ab. Glattes 6-2 nach nicht einmal 4 Stunden. Am Sonntag war der engere Kampf zu erwarten. Zumal Schlussrunden ohnehin ihre eigenen Gesetze haben. Den rechnerisch noch notwendigen Brettpunkt zum sicheren Klassenerhalt steuerten Pommi und Andrea mit recht kurzzügigen Remisen bei. Martin durfte nicht mehr weiterspielen, da er in passiver Stellung von einer Zugwiederholung nicht abweichen konnte. Die spannensten Partien waren die 3 entschiedenen. Stefans Gewinnmöglichkeiten werden sicher bald in der Naumburger "Kopfnuss" zu besichtigen sein. Eine Kuriosität in Pawels Partie. Der Gegner war in hochgradiger Zeitnot, versuchte aber nicht einmal den 40. Zug zu schaffen. Vielleicht hatte er sich auch bei den Zügen verzählt?! So blieb mir, wie schon gegen AEM II, beim Stand von 3,5 - 3,5 die letzte Partie. Im Mittelspiel hatte ich das Heft des Handelns noch in der Hand. Bei den vielen taktischen Möglichkeiten unterschätzte ich den Übergang in ein ungünstiges Turmendspiel. Jens schraubte mir aber auch zielsicher den Leningrader Läufer raus und spielte 25 Züge wie eine Maschine!?  Im 51. Zug übersah er den klaren Vorteil, so dass nach 53 Zügen eine Stellung auf dem Brett stand, welche wohl nur überschaubares Gewinnpotential aufweist. In der Praxis kommt jetzt Faktor Zeit hinzu. Irgendwann waren 3 Stunden aufgebraucht. Einen Zug vorm Patt bzw. 3 Züge vorm Matt. Tolle Partie. Für uns aber nur 3,5-4,5.

Fazit: Das Spitzentrio konnten wir nur mit dem Fernglas sehen. Ich bleibe dabeii, wenn man nicht mindestens 3. wird, ist es keine gute Saison. Dank der beiden Punkte, die wir dem Tabellenletzten mit Schleiifchen dran übergeben haben, konnte der Klassenerhalt erst am letzten Spieltag rechnerisch sicher gemacht werden. Losglück oder Lospech, dass wir mit voller Kapelle 4 Punkte gegen den USC und Calbe eingesammelt haben? Wären wir in anderer Konstellation oben rangerückt oder direkt abgestiegen? Bei den Mitspielern möchte ich mich für die rege Teilnahme am Spielbetrieb bedanken (für USV II oder anderswo).