Versöhnlicher Abschluss mit zwei Siegen führt zum Medaillenplatz

Die beiden Magdeburger Teams hatten zur Zentralen Abschluss-Doppelrunde geladen. Unser Votum ist hier eindeutig: Zentrale Endrunde "ja", Doppelrunde "nein". Ich wurde leider auch nicht eines Besseren beleht. Unnötige Kosten und immer Mal Unruhe in der Spielhalle. Da bieten Einzelrunden einen besseren Rahmen. Wenn man selbst eine seriöse Partie spielen möchte, versucht man ohnehin nur den eigenen Wettkampf im Blick zu behalten.  

Am Samstag bahnte sich ein ungleiches Duell an. Co-Ausrichter AEM II konnte bei gedrehtem Heimrecht beliebig auf Spieler seiner starken 3. Mannschaft zurückgreifen. Wir bekamen überhaupt nur eine Acht zusammen. Dabei gaben wir dem 12jährige Gedeon Hartge seine erste Bewährungschance in der II. Mannschaft. Nach Remisen von Michael (hatte sich vielleicht ein wenig verrannt) und Stefan (stand zwischenzeitlich mal kritisch, dann Bauern alle auf einen Flügel), machte er gleich auf sich aufmerksam. Der Gegner wollte seine rd. 450 DWZ-Plus natürlich gleich umsetzten und wurde zu sorglos. 2-1! Pawel legte mit schönem taktischen Finale nach. 3-1! Nun wurde der Druck auf die Magdeburger größer, da sie - mit Köthen vor der Brust - gern nach unten absichern wollten. Angesichts des Spielstandes kam das Remisgebot des Turmes gegen 2 Figuren etwas überraschend für mich. In dieser praktisch noch recht komplizierten Stellung wollte das Zeitnotgehacke (rd. 1,5 min vs. 1,5 min. für 12 Züge) wirklich niemand. Jürgen hatte in der Zwischenzeit einen Holländer verloren (vielleicht weil er Weiß hatte). Bei 3,5-2,5 war der Kampf aber eigentlich fast durch. Pichl konnte sich in seinem Damenendspiel recht wohl fühlen und Maik mit Minusbauern im T-S-Endspiel. Leider trifftete die Partie an Brett 1 durch einen Zwischenzug dann doch in den Ausgleich. Bei Maik glaubte ich aber nicht wirklich an eine Niederlage. Der Zwischenstand von 4-3 war für die Magdeburger überaus beunruhigend. Wäre ein 4-4 an diesem Spieltag doch"Gold wert". So wurde fast die gesamte Bedenkzeit augenutzt. Das Springerendspiel war mittlerweile ausgeglichen. Soetwas zieht Maik dann eben. Der Versuch die Partie doch noch zu gewinnen, brachte dem Magdeburger ML die Niederlage. 5-3. War 21.30 Uhr zuhause.  

Am Sonntag konnten wir mit einem Sieg gegen den SC Anhalt den 3. Platz fest machen. Obwohl mit 3 frischen Spielern aufgestellt, waren wir für dieses Unterfangen in Unterzahl. Das 8. Brett blieb frei. Als die komplette Liga noch spielte, stand es schon 1-3 gegen uns (Remisen an 1 und 2 sowie Einsteller von Pommi). Die Gesamtlage sah nicht wirklich gut aus. Gedeon kam gleich in der Eröffnung unter Druck. Das Mittelspiel wurde übersprungen. Im Bauernendspiel hat er einfach besser gezählt. überragend mit welcher Ruhe an beiden Tagen die Siegpunkte eingesammlt wurden. 2-3. Jetzt sahen alle verbliebenen Partien gut aus. Maik hatte sofort die Eröffnungsidee aufgegriffen, mit der man mich am Vortag überrumpeln wollte (1. d4-f5, 2. Dd3), kam damit zunächst nicht gut weg, hatte sich aber mit phasenweise 2 Mehrbauern konsolidiert. Als ich gewonnen hatte, machte Andrea Remis. 3,5-3,5. Maik musste noch einige Klippen umschiffen, das Turmendspiel war letztlich aber nicht mehr schwer. Doppelpunkt mit 2 der längsten Partien des WEs. 4,5-3,5 gegen den Tabellenvorletzten.  

Letzlich 3. Platz. Damit hatten wir vor der Doppelrunde nicht unbedingt gerechnet. Minimalziel Medaillienrang erreicht. Guter Saisonabschluss. Trotzdem muss man diese Saison besonders kritisch auswerten.