Im Gedenken an George Gregor
Erst gestern habe ich davon erfahren, dass George Gregor im Alter von 65 Jahren verstorben ist. Mit ihm verbinde ich viele angenehme Erinnerungen. Mindestens 2 Jahre kämpften wir Seite an Seite. Damals in einer bunten Mannschaft (Männer und Frauen, Alte und Junge, mit und ohne Migrationshintergrund). Mit einer stark ausgeprägten Kameradschaft. George konnte als einziger in dieser Hobbytruppe Schach spielen. Eine Bürde. Er wollte nicht so weit vorn spielen. Also setzten wir ihn meist an Brett 2. Sein Spielstil war unspektakulär wie der von Petrosian. Sein Wissen schöpfte er gern aus Büchern. Ich denke an den Königsinder, welchen er liebte. Seiner Natur gemäß verfolgte er hier eher einen kraftvollen strategischen Ansatz. Mir unterstellte er, dass ich diese anspruchsvolle Eröffnung in ihrer Tiefe nicht verstehen würde. Seine Buchempfehlung „Königsindische Geheimnisse“. Dieser folgten dann noch andere Geheimnisse. Ein angenehmer Mensch. Einer von uns. Sein Leitsatz war oftmals: „Wir könnten auch würfeln, dann kommen wir auch auf Ergebnisse“ (sich eingeschlossen). Ich erinnere mich noch wie wir im letzten entscheidenden Spiel einer Saison zu siebend kämpften. Auch für ihn (der abreisen musste). Der Oberligaklassenerhalt war auch dank ihm greifbar. Seine letzten Partien für den USV spielte er in der I. Mannschaft. Er half beim Zweitligaaufstieg mit und kam dort auch zum Einsatz. Für meine Faszination am Schachbuch (ja wirklich Buch, nicht CD) ist neben meinem Vater vor allem George verantwortlich. Du warst außergewöhnlich. Dein Freund Thomas