USV II - Löberitz II : Lehrreiche 2 - 6 Niederlage
Manchmal ist es wie verhext. Keiner weiß so recht warum, aber irgendwie läuft es nicht zusammen. Wir hatten gleich zu Anfang den unfallbedingten Ausfall unseres Mannschaftsleiters zu kompensieren, alles Gute Andreas! Die beiden zweiten Mannschaften aus Halle und Löberitz setzen konsequent auf eine Altersmischung und damit langfristig auf das "Potenzial der Jugend". Dass beide Mannschaften in dieser Saison eher die Kellerkinder sind, hat nach Lukas Podolski vielleicht damit zu tun,dass "Fußball so ähnlich ist wie Schach, nur ohne Würfel". Ich war gegen Norman auf kompromissloses Spiel mit Schwarz eingestellt, was nur geht, wenn konsequent asymetrisch gespielt wird. Nach 1.e4 folgte Sc6 und nach 2. Sf3 f5 - Colorado Defense bzw. Gambit.
Norman denkt darüber nach, die Partie auf der Löberitz-Seite zu analysieren, deshalb hier nur eine kurze Einschätzung. Ich folgte bis zum 10. Zug einer Partie von Ilja Schneider. Der Zug Lb5 ist vielleicht nicht besser als d4, war für mich aber unangenehmer. Das Problem für Schwarz ist ja immer, genügend Figuren auf dem Brett zu behalten, damit sich die zweifache Bauerinvestition lohnt. Ich begann mich über meinen Zwischenzug Te6+ zu ärgern, der nur den König auf ein besseres Feld treibt, um dann zum Schluss etwas zu früh aufzuatmen, da ich mich gut im Spiel wähnte. Das wäre nach Dc8 auch so gewesen, Lxh3 stellt die Figur ein, was ich mit noch nicht losgelassenen Läufer auch (zu spät) sah und aufgab. Wegen einer Krümmung des Raum-Zeit-Kontinuums muss die Zeit am ersten Brett schneller vergangen sein, in jeden Fall blieb mir Zeit auf die anderen Bretter zu sehen. Karl-Simon stand vielleicht etwas schlechter, da er doch sehr an seinem Bauern d4 hing, der Rest schien durchwachsen, Andrea hatte Initiative und etwas Vorteil. Zu diesem Zeitpunkt schien noch alles drin, aber ... (siehe oben) Wenn Tartakower richtig liegt und man im Schach nur durch Fehler lernt, haben wir einen gewaltigen Sprung gemacht. Felix sah sich einer Idee von Jan Gustafsson ausgesetzt, der in einer italienisch anmutenden Partie, den Zug h6 für Schwarz vor der Rochade mit dem aggressiven Aufmarsch mit g5 empfahl. Wenn man damit rechnet, sollte h3 unbedingt eingespart werden. Der auf e6 auftauchende Läufer sollte besser gleich getauscht werden, der weiße zumindest nicht nach c2 gezogen werden. Trotzdem "wuselte" sich Felix irgenwie raus, muss dann irgenwie auch mit der Hexe Kontakt gehabt haben, entdeckte eine Abwicklung mit Figuengewinn und kam unter die Räder. Am Nachbarbrett hatte das Märchenwesen Einfluss auf Maksym, der schon mit Leichtfigur weniger spielte aber weiter "würfelte" und unverhofft gewann. Plötzlich war Andrea's Partie zu Ende und ich wollte ihr schon gratulieren, aber ... (O:1). Gedeon hatte eine flexible Eröffnung, die mich ein wenig an Varianten von Botwinnik und Kasparow erinnert haben, versuchte ein Bauernopfer für Initiative. Seine Gegnerin zeigte beeindruckende Nervenstärke bei ablaufender Zeit und spielte die finale Phase der Partie ausgesprochen stark. Leo machte Remis, welcome back! Arnd verlor zuerst die Qualität und wurde von seiner Gegnerin immer wieder aufgehebelt. Last but not least Karl-Simon mit einer soliden Partie und Remis.
Fazit: Wir haben wieder die rote Laterne, spannende Partien gespielt und viel gelernt.