Saisonausklang in der 1. Frauenbundesliga im Schach am letzten Wochenende in Friedberg
Am letzten Wochenende hatten wir es gleich mit drei Gegnern zu tun: dem Tabellenzweiten - den Burgfräuleins - wie sie sich selbst nennen - von den Schachfreunden Friedberg, den Spielerinnen von den Schachfreunden Deizisau und den sich allgemein verbreitenden Grippeviren.
Letztere waren leider bei unserer Constanze Jahn schon vor dem Wettkampf siegreich. Sie musste auf ärztliche Anweisung das Bett hüten und konnte nicht mitfahren. So traten wir die Reise nur zu fünft an, da kurzfristig trotz vieler Bemühungen kein Ersatz einspringen konnte. Dadurch stand es schon zu Beginn des Wettkampfes am Samstag 1 zu 0 für Friedberg. Am Brett 6 kam zum ersten Mal die Hallenserin Ursula Wilhelm (Foto) zum Einsatz. Nach drei Stunden harter Gegenwehr musste sie aber der um 600 ELO-Wertpunkte stärkeren Ungarin Dr. Lili Toth zum Sieg gratulieren. Somit stand es bereits 2 zu 0. Plötzlich bahnte sich aber eine Wende an. Natalia Straub gewann an Brett 3 eine Figur und war auf die Siegerstraße eingebogen. Sie musste nur noch die Zeitnot überstehen. Tatiana Kononenko, am ersten Brett spielend, hatte einen freien Mehrbauern im Leichtfigurenendspiel und gute Siegchancen. Am Brett 2 konnte in der Zwischenzeit Tatjana Melamed erfolgreich kontern und auf 2 zu 1 verkürzen.
Die zweite Hallenserin Andrea Glaser hielt ein Läuferendspiel gegen die 300 ELO-Wertpunkte stärkere Rumänin Padurariu remis. Zwischenstand 2,5 zu 1,5. Aber 1,5 Punkte müssten ja noch kommen?! Eine Sensation lag in der Luft. Wie sagte ich aber schon im letzten Bericht : „Abgerechnet wird erst am Schluss“. Natalia verlor in der Zeitnot die Mehrfigur und somit den Faden und damit ihre Partie . Tatianakonnte auch trotz fünfstündiger Bemühungen das Endspiel nicht gewinnen. So wurde aus der Sensation dann doch nichts. Mit Fünf tapfer gekämpft und nur 4 zu 2 verloren.
Am Sonntag stand es auch gleich wieder 1 zu 0 für den Gegner aus Deizisau, aber hier sollte es für uns anders laufen. Ursula Wilhelm (siehe Foto), erreichte als erste sicher ein Remis. Tatjana Melamed und Natalia Straub gewannen ihre Partien, sodass Tatiana Kononenko und Andrea Glaser für einen Mannschaftssieg remisieren konnten. Wir gewannen 3,5 zu 2,5 gegen die Frauen von den Schachfreunden Deizisau. Mit Fünf nicht so einfach!
Am Ende steht das Erreichen des sechsten Tabellenplatzes! In Anbetracht des achten Setzlistenplatzes ein respektabler Erfolg!
Jürgen Luther
(Mannschaftsleiter der Frauenmannschaft des USV Volksbank Halle)