Erfolgreiches Wochenende in der Schachbundesliga der Frauen
Wenn mich jemand vorher gefragt hätte: „Wie viele Punkte werdet ihr wahrscheinlich aus Deizisau mitbringen?“, dann hätte ich sicherlich geantwortet: „Es können durchaus auch Null werden.“. Dann wäre bestimmt die Frage gekommen: „ Wieso?“. Naja, wir spielen gegen den Tabellendritten Deizisau und gegen den Tabellenzweiten und amtierenden deutschen Meister Baden-Baden! Oh Gott! Das sind wirklich zwei Brocken!
Wir sind aber nicht mit Null Punkten nach Hause gekommen, sondern haben am Samstag die Damen von Deizisau sicher mit 3,5 zu 2,5 besiegt. Unsere beiden Hallenserinnen Claudia Borriss und Andrea Glaser hatten daran großen Anteil. Claudia stand von Anfang an mit Weiß in einer Holländischen Verteidigung besser und fuhr nach knapp 4 Stunden den vollen Punkt ein und Andrea machte in ausgeglichener Stellung zum richtigen Zeitpunkt Remis.
Vorher hatte erneut Ana Matnadze recht schnell gewonnen. Somit fehlte nur noch ein Punkt zum Sieg. Da auch Tatjana Melamed am Brett zwei gegen Zoya Schleining ein sicheres Remis erspielte und Natalia Straub alle Angriffsbemühungen in einem Turmendspiel abwehren konnte und ebenfalls remis spielte, war der Sieg perfekt. So ist die erste Niederlage von Tatiana Kononenko an Brett eins zu verschmerzen.
Am Sonntag hatten wir dann die Chance, noch ein Sahnehäubchen drauf zu setzen. Aber das gelang uns nicht! Baden-Baden ließ nichts anbrennen. Sie spielten ihre deutlichen ELO-Vorteile gegenüber unseren Hallenserinnen aus und führten recht schnell mit 2 zu 0. Da auch Ana Matnadze gegen Eva Moser keine Chance bekam, lagen wir recht deutlich 3 zu 0 hinten. Ein bisschen Hoffnung keimte auf, als Tatjana Melamed ihre Gegnerin Ketino Gersinska erneut sicher besiegte und Natalia Straub in einem Turmendspiel mit einem Bauern mehr auf Sieg spielen konnte. Auch Tatiana Kononenko am Brett eins war nicht chancenlos und fightete. Natalias Gegnerin war aber keine Geringere als die mit gut 200 ELO-Punkten mehr geführte Ekaterina Kovalevskaya und diese hielt 5 Stunden lang das Remis einfach fest. Da Tatiana Kononenko auch gegen Anna Zatonskih, die punktbeste Spielerin der Bundesliga, erneut den Kürzeren zog, war die 4,5 :1,5 - Niederlage nicht aufzuhalten.
Insgesamt haben wir mehr Punkte gemacht, als vermutet! Wir rutschen in der Tabelle zwar einen Platz nach hinten, also auf 7, sind aber für die restlichen Begegnungen recht optimistisch! Wir spielen unter anderem noch gegen den Tabellen -12., -11., und -10. und da müssen doch Siege möglich sein. Aber unterschätzen werden wir keine Mannschaft. Konzentrierte Leistungen werden erforderlich sein!
Jürgen Luther
(Mannschaftsleiter des USV Volksbank Halle)