Mädchenschach
DVM U14w – Ist Platz 12 eine Enttäuschung?
Wenn eine Mannschaft vom Platz 3 auf der Rangliste startet und am Ende auf Platz 12 steht, liegt es nahe, von einer Enttäuschung zu sprechen. Freilich ist die Mannschaft mit hohen Erwartungen in das Turnier gestartet, aber die Schachgöttin Caissa war uns nicht wohlgesonnen. Nach der Absage von Lea war das Team schon etwas geschwächt, aber dann traf es uns hart – Kristin erkrankte nach der zweiten Runde, und wir mussten das Turnier zu dritt zu Ende spielen. Dazu kam als weiteres Handicap, dass nach dem Reglement der Deutschen Schachjugend nicht das Brett der erkrankten Spielerin frei gelassen werden durfte, sondern dass aufgerückt werden musste. Das hatte z. B. zur Folge, dass gegen die Mädchen aus Leipzig Yara am Spitzenbrett eine Gegnerin mit einer DWZ über 1800 hatte, während an Brett vier die Leipzigerin mit einer DWZ von etwa 1000 den vollen Punkt kassierte.
Aber ich glaube, dass unsere Mädel die widrigen Umstände gut verkraftet haben! Jedenfalls spielten Yara, Celina und Anastasia unbekümmert auf und erreichten beachtliche Resultate: Yara erzielte am Spitzenbrett 3 1/2, Celina und Anastasia jeweils 5 Punkte aus 7 Partien, damit waren alle, auch ich, zufrieden. Am meisten aber freut mich, dass sich die Mädchen verstanden und das Turnier in guter Erinnerung behalten werden. So gesehen, kann von einer Enttäuschung keine Rede sein!
Deutscher Meister wurden, wie schon im Vorjahr, die jungen Damen aus Solingen vor den Teams aus Düsseldorf und aus Sachsen vom SZ Seeblick.
Wir danken dem Schachfreund Eberhard Schabel für die umsichtige Organisation des Turniers sowie den Schiedsrichtern Jan Bauer und Fabian Winker, die bei der Fairness aller Teilnehmer ein leichtes Amtieren hatten.
Dr. Joachim Kirmas