Magnus Carlsen gewinnt viele kleine und große Fans
Knapp 100 Schachfreunde kamen gestern in das Lux Kino am Zoo in Halle, um gemeinsam den Fim „Magnus – Der Mozart des Schachs“ anzuschauen. Dazu eingeladen hatte der USV Halle, der wiederum den Kinoveranstalter gewinnen konnte, den Film in sein Programm aufzunehmen. Ursprünglich lief er schon im Dezember in einigen deutschen Clubkinos, allerdings nicht in Halle. Bedingung des Veranstalters war, dass der USV Halle eine Mindestteilnehmerzahl von 50 Zuschauern zu garantieren hatte.
Diese Verpflichtung einzugehen fiel uns nicht schwer. Mit dem entsprechenden Zweckoptimismus waren wir der vollen Überzeugung, dass ein breites Interesse unter Schachfreunden existiert, den Film anzuschauen. Diese Hoffnung wurde bestätigt, dass allein über die USV-Homepage mehr als 70 Reservierungen eingingen. Letztendlich war der Kinosaal mit geschätzten knapp unter 100 Zuschauern sehr gut gefüllt. Nicht nur aus Halle sondern auch aus Dessau, Löberitz, Merseburg oder Naumburg und anderen Orten waren viele bekannte Schachspieler gekommen, um sich den Film anzuschauen. Auch viele Nachwuchsspieler waren mit dabei. Und sie wurden nicht enttäuscht. Die Entwicklung von Magnus Carlsen, beginnend im Kindesalter bis zur Erringung des Weltmeistertitels, war sehr gut dargestellt.
Dabei ging es nicht nur um die schachliche sondern auch um die menschliche Entwicklung. Wir lernten kennen, dass Magnus im Kindesalter sehr mit sich selbst beschäftigt war und teilweise von seinen Mitschülern gehänselt wurde. Anfangs ein sehr introvertierter Mensch, reifte Magnus zunehmend mit seiner schachlichen Entwicklung und wurde sogar Fashion Model für eine niederländische Bekleidungsfirma. Wir lernten weiterhin (oder wußten es vielleicht auch schon?!), dass Intuition eine sehr wichtige Begabung ist, um ein guter Schachspieler zu sein. (Randbemerkung: Laut Definition versteht man unter Intuition Gedanken oder Eingaben, welche auf unserem Unterbewusstsein beruhen und ohne Nachdenken zustande kommen. Intuitive Gedankenblitze, Bauchgefühle oder Ideen lassen sich nicht rational erklären.)
Sicherlich ist Magnus Carlsen auch eine Ausnahmeerscheinung, wenn er die Fähigkeit besitzt, gegen 10 Schachspieler simultan blind zu spielen. Altmeister IM Heinz Liebert war regelrecht fasziniert, wie dieser Wettkampf ablief. Aber auch andere Schachfreunde brachten zum Ausdruck, dass ihnen der Film gut gefallen hat. Wir nahmen natürlich auch gern den Dank dafür entgegen, dass wir diese Filmveranstaltung organisieren konnten.
Gert Kleint
USV Halle