USV I_Reisepartnerschaft Halle-Sangerhausen kann Punktzahl verdoppeln
Eine Doppelrunde bringt meist viel Bewegung in die Tabelle. In Jena kam es nun zu Vergleichen zwischen 4 nahezu punktgleichen Teams. Die Leitung dieser kniffligen Wettkämpfe übernahm der Staffelleiter selbst. Samstagmittag bezogen 6 Spieler nur 400 m vom Spiellokal entfernt Quartier (mit Rücksicht auf unsere Verbandsligisten wollten wir 2x wechseln). Eigentlich war ein kleiner Imbiss geplant. In diesem Stadtviertel gab es allerdings zur Mittagszeit verpflegungstechnisch nichts!? Das war in einem Restaurant spielten, war ebenfalls irreführend. So konnten wir noch den Ausblick auf den Westbahnhof genießen bis es dann mit Rundenbeginn Kaffee und Kuchen gab. Liebschwitz am Samstag: Dieser Gegner, ausgeglichen besetzt, kampferprobt, ist bekanntlich schwer zu knacken. Die typische Remispartie war jedoch nicht anzutreffen. Entscheidend war dieses Mal die Mittelachse. Die Bretter 3-6 gingen quasi in die Verlängerung. Pichls (5) flotter A-Bauer brachte uns die Führung. Das (Gegen-)Mattbild existierte nur in der Phantasie. Nun mit +1 reduziert auf 3 Bretter. Jens (3) spielte auf Gewinn. Jürgen (4) musste in sehr passiver Position um das Remis kämpfen. Bei Heinz (6) war ich mir irgendwann nicht mehr sicher, wer hier auf Gewinn spielt. Zumindest waren beide Türme tief ins gegnerische Lager eingefallen. Viel Potential für die entscheidende Partie. Eigentlich fast 2 Partien. Bestimmt 80 Züge. Dabei hat Heinz besonders die 2. Häfte in einem unglaublichen Tempo runter gezogen, dank der Zug-Zeitzugabe eine Stunde Bedenkzeit+ rausgeholt und letztlich durch klareres Spiel gewonnen. 4.5 (nachdem Jens vorher schon seine Gewinnversuche trotz Mehrbauern mangels Masse einstellen musste). Die vermeidbare Niederlage von Jürgen im Bauernendspiel viel dann nicht mehr ins Gewicht. Dass Heinz im Mittelspiel einen Turm durch Doppelangriff eingestellt hatte (wenn es wirklich so stand) wird durch Jens kompensiert, der einfach eine Figur einsammeln konnte. Zeit fürs Abendessen. Vermutlich im besten Haus nach der "Scala". Wir sollten nicht enttäuscht werden. "Zur Noll" ist empfehlenswert. Trotzdem landeten meine Spieler wohl noch in einem Pub. Nichts für meinen Biorhythmus. Am Morgen waren alle wohlauf und die frischen Spieler fanden sich pünktlich zum Spiellokal. Jena stieg am Sonntag mit dem Rucksack einer Klatsche in den Ring. 3 recht schnelle Remisen (5, 6, 3). An den anderen 5 Brettern spitzte es sich zu. Ich ging fest davon aus, dass wir meinen Sieg brauchen würden. Mein Gegner (8) nutzte offenbar MEGA-Database zur Vorbereitung. Anders ist eine 23minütige Pause nach zügigem Beginn für mich nicht erklärbar. Danach zog er sich auf eine Art Guerillia-Taktik zurück, d.h stetige Versuche mein Gewinnpotential abzutauschen. In der Zwischenzeit hatte Micha (1) seinen Gegner in einer Zugwiederholung ausgetrickst, später folgte Jens (4) nach taktischen Verwicklungen. 3,5-1,5. Ein letzter Blick vorm Zeitnotgehacke. Tom (2) übersah bei einem Abtausch eine Mattdrohung und verlor unnötig eine Figur. An Brett 7 passte die Materialkonstellation zu Maik. Der Minusbauern erschien unbedeutend. Daher sofort mein Remisgebot. Nachdem ich einem Damentausch ausgewichen war, konnte sich der gegnerische ML hinter einer Art Festung verschanzen und nahm an. 4-3. Nun konnte es sich nur noch um Stunden handeln. Im Parallelkampf war Liebschwitz wohl an Brett 8 ein Mißgeschick passiert, so dass Sangerhausen klar auf der Siegerstraße war (+3 anstelle +1). Ich lies mir von B noch Tips geben, wie man solche Klammeräffchen cleverer bespielen kann. Maik war dann aber doch verhältnismäßig schnell. Wieder 4,5. Ein Blick auf die Tabelle zeigt unser Markenzeichen "Zwei gewinnen immer". Andere Mannschaften gewinnen mal mit 7 oder 7,5 (soetwas geht in der Oberliga eigentlich garnicht) und verlieren dann mit 2 oder 2,5. Wir könnten uns leicht zur Tabellenführung rechnen (Maiks Endspiel vs. Kassel, meine Nullnummer vs. Sangerhausen, die streitbare Entscheidung gegen uns im Gießen-Wettkampf). Anders herum sind auch 3,5-Niederlagen immer drin (wie gerade gegen Liebschwitz gesehen). Ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt ist getan. Nun gilt es mit Mörlenbach und Erfurt 2 anspruchsvolle Auswärtsaufgaben zu lösen.