Verbandsliga - Abschlussbetrachtung
Ausblick vor den beiden Abschlussrunden
Spannender kann ein Saisonabschluss nicht sein, als Staffelleiter Roland Katz die Mannschaften zur Doppelrunde begrüßt. Für fast jede der 10 Mannschaften in der höchsten Spielklasse des Landes geht es um Alles oder Nichts. Germania Köthen liegt nur einen Wimpernschlag vor SK Dessau 93 an der Spitze zum Aufstieg in die Oberliga Ost, während ab Tabellenplatz 6 die Tür zur Landesliga für gleich fünf Vereine weit geöffnet ist. Ganze zwei Mannschaftspunkte trennen die Teams voneinander. Aufbau Elbe an 6 hat zwar im ersten Match gegen USV Volksbank II klaren Vorteil, weil die Hallenser an diesem Wochenende große personelle Probleme plagen. Zu seinem Debüt kommt deshalb sogar der erst 12-jährige Gedeon Hartge, der eine ansprechende Saison in der Bezirksklasse gespielt hat. Im zweiten Spiel erwartet AEM allerdings den Aufstiegsaspiranten Germania Köthen. Gräfenhainichen trifft im ersten Spiel auf die dritte Vertretung des USV, die ebenfalls nicht in Bestbesetzung antreten kann. Das zweite Spiel gegen Schlusslicht Hettstedt wird aus Gräfenhainicher Sicht wohl als Abstiegsduell betrachtet werden müssen. Ob den Schachfreunden aus Hettstedt im ersten Spiel gegen den Tabellenvierten SV Merseburg eine überraschung gelingt, bleibt abzuwarten. Die stärkste Mannschaft hat Hettstedt allerdings nicht aufgeboten. Der USC Magdeburg als Achtplatzierter ist im ersten Spiel gegen Tabellenführer Köthen sicherlich eben so wenig Favorit, so dass die zwei wichtigen Mannschaftspunkte für die Magdeburger im Sonntagsspiel gegen den SV Merseburg errungen werden sollen. Auf einem Abstiegsplatz stehen vor dieser Endrunde auch die Spieler vom 1. SC Anhalt, die in der ersten Runde im Revierderby gegen den SK Dessau ans Brett müssen. Im Kampf gegen den Abstieg verspricht das zweite Spiel gegen die ersatzgeschwächte USV-Reserve allerdings eine vermeintlich leichtere Aufgabe für die Anhaltiner zu sein.
Die 8. Runde
Um es mit Otto Rehagel zu sagen: „Vor dem Spieltag ist nach dem Spieltag.“ Die 8. Runde hatte es dann allein schon aus statistischer Sicht in sich. Die fünf Teams aus der oberen Hälfte mussten gegen die fünf der unteren Tabellenhälfte antreten. Das wäre noch nichts Besonderes gewesen, wenn nicht die vorderen Teams alle Spiele gewonnen hätten. Dessau gegen Anhalt 6:2, Köthen sogar 6,5:1.5 gegen USC, USV II 5:3 gegen AEM II, USV III gegen Gräfenhainichen ganz knapp mit 4,5:3,5 und Merseburg besiegt die Hettstedter souverän mit 6:2. Die Solo-Erfolge von Marcel Schulz, Michael Steffen, Kai Friedrich und Michael Oswald haben im Abstiegskampf ihrer Mannschaften nicht zur Positionsverbesserung ausgereicht. Alle Hoffnungen liegen nun auf dem letzten Spieltag. Das gilt für den SK Dessau und die Germania aus Köthen wie für die fünf Abstiegsgefährdeten. Ach ja: Gedeon Hartge hat mit einem vollen Punkt in dieser Runde seine Feuerprobe in der Verbandsliga bestanden und sich ein dickes Lob von USV-Mannschaftsleiter Thomas Hentzgen verdient.
Die 9. Runde
Alea iacta est.“ Die Würfel sind gefallen:“ Schlusslicht Hettstedt hat es tatsächlich nicht mehr geschafft. Das Wunder von Magdeburg blieb aus. Gegen die in Bestbesetzung angetretenen Gräfenhainicher gab es für sieben tapfere Hettstedter beim 6:2 nichts zu gewinnen, was bedeutet: Landesliga 2012/2013. In der 8. Runde konnten die letzten vier Bretter nicht punkten, während es in der 9. Runde bei keinem der ersten vier Bretter zu einem vollen Punkt reichte. Etwas tröstlich für die Vorharzstädter ist der Relegationsplatz ihrer zweiten Mannschaft für die Bezirksliga. Der Abstieg des 1. FC Anhalt als Vorletztem kam dagegen überraschend. Gegen die mit einer Not-Sieben angetretene USV-Reserve hatten sich die Anhaltiner nach der Papierform eigentlich einen Sieg und, wie man jetzt weiß, auch den Klassenerhalt in der Verbandsliga ausgerechnet. Die 3,5:4,5-Niederlage war deshalb ganz bitter. Genauso enttäuschend war das 4:4 für den favorisierten Spitzenreiter aus Köthen gegen AEM II. Die Germania brauchte einen Sieg, die Magdeburger wollten mit dem Abstieg nichts zu tun haben … und erkämpften das Unentschieden. Die Frage, wo der notwendige, halbe Brettpunkt für den Aufstieg „liegen gelassen“ worden sein könnte, wird bestimmt noch lange die Gemüter in Köthen bewegen. Nutznießer war der Stamm-Achter von SK Dessau 93, den "Landesmeister von Sachsen-Anhalt des Jahres 2012“ (siehe Landesturnierordnung), der mit einem 5:3-Sieg gegen die Sieben vom USV Volksbank III den Staffelsieg und damit den Aufstieg in die Oberliga Ost A perfekt machte. Ein Wimpernschlagfinale eben! Thomas Selle, Volodymyr Ozeran und Roland Katz hatten daran heute ihren entscheidenden Anteil. Herzlichen Glückwunsch! Schließlich ist noch vom Spiel USC Magdeburg gegen den SV Merseburg zu berichten. Die Elbstädter zeigten in Topbesetzung Nerven und verloren das Match trotz des Sieges von Jens Kapischka deutlich mit 1,5:6,5. Damit belegte der USC nicht nur den 8. Platz sondern auch den dritten Abstiegsplatz, weil der SV Sangerhausen als Vorletzter aus der Oberliga Ost A absteigen muss. Der Naumburger SV stand bereits vor der letzten Oberligarunde als Absteiger fest.
Gratulation an die beiden Aufsteiger aus den Landesligen, TSG Calbe und Einheit Halle, an den USV Volksbank Halle, der am letzten Spieltag der 2. Bundesliga Staffel Nord mit einem knappen 4,5:3,5 gegen Absteiger TSG Oberschönewe die Klasse halten konnte und an die Löberitzer SG, die als zweites sachsen-anhaltinisches Team den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft hat.